Spezialbericht zur Weltmeisterschaft 2010 in Las Vegas
Wie kam es dazu?
Unser Spieler Thorsten Duhme hat ein Ticket für die Weltmeisterschaft 2010 in Las Vegas gewonnen. Er hat Glück gehabt, dass sein Los am Samstag-Abend auf der Niederrhein Open 2009 auf Grav-Insel gezogen wurde, nachdem derjenige, dessen Los zuerst gezogen wurde nicht anwesend war. (Und derjenige kam ebenfalls aus unserer Mannschaft.)
Die Reise begann am 15. April und endete am 26. April wieder in Deutschland. Dadurch, dass für die Losgewinner Doppelzimmer gebucht wurden, ist ein weiterer Darterrors-Spieler mitgeflogen. Sven Kempers hat sich dazu bereit erklärt. Wir haben uns für eine Doppeldisziplin. Desweiteren haben wir uns noch für Einzeldisziplinen angemeldet. Wir beide bedanken uns bei den Sponsoren der Startgelder, die auch weiterhin unsere Mannschaft unterstützen.
Link zum DSAB-Bericht >>> Hier <<<
Die Woche der Vorbereitung.
Keiner hätte gedacht, dass soviel Rennerei damit zusammenhängt. Im Vorfeld mussten schon spezielle Reisepässe ( biometrie-fähige) bestellt werden. Informationen mussten gesammelt werden, was man auf der Reise mitnehmen darf und muss bzw. sollte. Kreditkarte, US-Dollar, Auslandskrankenversicherung, Stromadapter etc..
Dann wurden wir beide vom BBV gefragt, ob wir bereit wären ein Interview zu geben. (Zeitungsbericht als JPG -Datei / PDF-Datei)
Tag 1 (15.04.2010)
Abfahrt Bocholt 5 Uhr. Wir wurden von meinem Vater nach Frankfurt gebracht. So konnten wir die Fahrt entspannt angehen. Ankunft in Frankfurt war ca. 8 Uhr. Check in. Erstes Problem mit dem ESTA-Formular. Bei Sven kommt eine 0 in der Reisepassnummer vor. Diese ist beim Reisepass fast identisch mit dem O. Also musste das Visum neu beantragt werden. Dafür gibt es am Flughafen einige “teure” Internet-Terminals. Also neu ausgefüllt und ab ging es. Der erste Flug von Frankfurt nach New York dauerte ca. 8 Stunden. Der Platz im Flugzeug war in Ordnung. Ich hatte die Befürchtung, dass es grausam wird. Dies musste sich dann leider im zweiten Flug von New York nach Las Vegas bestätigen. Eine kleine Boeing 737 und Sven und ich mussten auch noch neben einander sitzen. 18:05 Ortszeit. Endlich angekommen. Keiner hat mehr Lust auf fliegen. Alle sind ziemlich kaputt und teilweise gestresst/genervt. Nach 13 Stunden reiner Flugzeit ist das auch verständlich. Wir waren zu diesem Zeitpunkt auch schon 22 Stunden unterwegs. Ab ins Hotel einchecken, kurz umschauen, Feierabend Bierchen und ab ins Bett.
Tag 2
Erst mal versucht auszuschlafen, was aber jetzt nicht 10-11 Uhr hieß, sondern 8 Uhr. Heute war ein freier Tag angesagt und wir konnten uns in Las Vegas ein wenig umschauen. Frühstücken im Circus Circus. Die Hotels hier sind der Wahnsinn. Im Circus Circus gibt es im Hotel eine Art Freizeitpark mit Achterbahn, Schiffsschaukel , Tower, Wildwasserbahn etc. Dann sind wir den Las Vegas Boulevard bis zum Ceasars Palace hochgelaufen und haben uns einige Hotels und Einkaufpassagen angesehen. Das extremste war wohl das Venedican. Gondeln fuhren durch kleine Bäche in der zweiten Etage im Hotel. Wieder im Riveria angekommen und in der Sportsbar mit einem schönen kühlen Bud ausgeruht. Später haben wir dann die ersten Darts in Las Vegas geworfen. Was für eine Umstellung mit den großen Feldern und dem 50er Bull. Man muss ganz anders spielen und rechnen. Mit 25er (also einfach Bull) stellen z.B. ging nicht. Ich schätze man kann auf den Dingern erst vernünftig spielen, wenn man ca. ein paar Wochen drauf trainiert hat. Man glaubt, dass man bei den großen Feldern gar nicht daneben schmeißen kann. Wir wurden eines besseren belehrt.
Tag 3
Frühstücken im Hilton Hotel nebenan. Was für ein Buffet. Dort wollten wir in der Sportsbar auch Bundesliga schauen. Bei uns im Hotel wurde uns gesagt, dass im Hilton die Spiele übertragen werden. Das war leider nicht der Fall. Dann ab zum Supermarkt Bier und Cola kaufen, und es aufs Zimmer gebracht. So, jetzt ging es wieder nach unten zu den Darts. Glück gehabt, es gibt ein Dart zu Promo-Zwecken, wo wir nicht einmünzen brauchten. Später sind wir dann wieder aufs Zimmer und wir haben uns fürs Einzel ausgeruht. Warmup war oben im Bett mit Fernsehen und ein paar Bier. Um 18 Uhr sind wir dann wieder runter gegangen und haben uns fürs Einzel, welches um 20 Uhr startet, warmgespielt. Hat leider nichts gebracht. Ich habe sowas von schlecht gespielt. Nur zwei Spiele gewonnen und dann zwei verloren und aus war das Einzel. Sven ist sogar schon eine Runde früher ausgeschieden. Aus dem Bereich Westfalen-Niederrhein war jetzt keiner mehr drin. Wir sind dann auch ab ins Zimmer gegangen und haben uns pennen gelegt. Es war ja schon 1:30 Uhr und um 7:00 ging der Wecker, da am Sonntag um 8 Uhr das Doppel gespielt wird.
Tag 4
Wecker klingelt, schnell fertig gemacht und ab zum Darten. Das schlechte Spiel vom Vortag hat sich leider nicht zum Guten gewendet. Wir haben nur zwei Spiele gespielt und waren schon wieder raus. An diesem Tag waren die anderen aus unserer Liga aber erfolgreicher. Wir sind nach unserem ausscheiden dann frühstücken gegangen. Diesmal bei uns im Hotel. Nach dem Frühstücken haben wir den anderen noch ein wenig zugeschaut. Da wir so früh raus mussten, sind wir aufs Zimmer gegangen und haben ein ausgedehntes Mittagsschläfchen gemacht. Als wir wieder wach waren, haben wir uns wieder fertig gemacht und sind wieder raus gegangen. Wir wollten uns den Freizeitpark im Circus Circus mal im Dunkeln anschauen. Da kann man nur sagen, die Amis sind verrückt. Nachher wieder zurück zum Hotel und noch ein wenig gezockt. Leider auch hier ohne Erfolg.
Tag 5
Morgens ausgeschlafen und dann ab raus. Mal an der Busstation angehalten und mit ein paar anderen Deutschen zum Premium Outlet Center gefahren. Naja der Bus fuhr nur die Straße hoch. Einer von den anderen Deutschen hatte nach den Weg gefragt. Das war nicht so gut. Wir sind ca. eine Stunde noch gelaufen bis wir da waren. Im Center konnte man sich sehr gut zurechtfinden. Die Preise waren auch ok, aber für die meisten Sachen nichts Besonderes. Mit dem Bus ging es dann zurück. Diesmal ein wenig besser aufgepasst und wir mussten nachher nur noch 10 min laufen von der Bushaltestelle. Die Wege sind hier halt etwas weiter. Abends war dann die Opening Party, die wohl eher ein Witz war. Es hieß Freibier solange der Vorrat reicht, aber das Freibier gab es erst nach dem offiziellen Teil. Der dauerte fast eine Stunde. Das hätte man in Deutschland gar nicht so gesehen. Wir dachten, lasst uns mal mit unserer Gruppe den Tisch mit Bier vollknallen. Es weiß ja keiner wie groß der Vorrat ist. Irgendwie war die Party nicht der Brüller. So eine Soul-Band hat ziemlich lahme Musik gespielt. Deswegen waren wir auch nicht solange unten.
Tag 6
Morgens relativ früh auf und wieder zum Hilton frühstücken gelaufen. Um 10 Uhr fuhren unsere Fahrzeuge zum Hoverdam los. Dort haben wir uns ca. eine Stunde aufgehalten. War sehr imponierend der Damm, aber länger konnte man sich da nicht aufhalten. In der Stunde hat man alles gesehen. Auf dem Rückweg haben wir dann an einer Burgerbude angehalten. Dort war alles frisch zubereitet, die Pommes wurde aus frischen Kartoffeln hergestellt und die Burger wurden von Hand geformt. Das waren schon fast Frikadellen. Abends sind wir dann zum anderen Ende des Strips gefahren. Durch viele Hotels gelaufen, um sich die mal von innen anzuschauen. Bei einigen Hotelübergängen brauchte man noch nicht mal auf die Straße. Die waren direkt miteinander verbunden. Der Weg zog sich aber ziemlich in die Länge. Sven ist nach dem ersten Drittel der Strecke mit ein paar mit dem Bus zurückgefahren. Ich habe mich den Fußgängern angeschlossen, da man so mehr sehen und fotografieren konnte.
Tag 7
Wieder relativ früh raus. Heute sind wir zum zweiten Outlet Center gebracht worden. Dort sind wir dann ca. 3 Stunden durchgelaufen. Hier waren auch gute Preise dabei. Es gab Fossil Uhren für ca. 40 $, Marken-Hosen für 8-25$ usw. Dann sind wir erst mal zum Hotel zurück und haben mal wieder ein Mittagsschläfchen abgehalten. Dann ging es ab zum Darten. “Die Wahren” wollten sich warmspielen und wir sind mitgegangen. Abends sind wir zu Madame Tussauds-Wachsfigurenkabinett gelaufen und haben im Outback Abendgegessen. Es ist eins der bekanntesten Steakhäuser auf dem Strip.
Tag 8
Heute fing der Teamwettbewerb an. Wir haben “die Wahren” unterstützt. Es waren ein paar knappe Dinger dabei. Aber die Ergebnisse waren am ersten Tag doch deutlich. Sie haben Round Robin in einer 4er Gruppe gespielt. Mit zwei spanischen und einer amerikanischen Gruppe fing der Tag an. Die Ergebnisse waren 5:0, 5:0 und 4:1. Also der erste Tag wurde als Gruppenerster abgeschlossen. Nachdem sich “die Wahren” umgezogen haben, sind wir alle zum Circus Circus gegangen. Wir wollten den Adventure Park einmal in Betrieb sehen. Drei Leute sind mit der Achterbahn gefahren, und haben Sie als extrem empfunden. Zwar sehr kurz aber mit vielen Elementen. Nach der Tour durch den Park, sind wir dann alle zurück gegangen. Für mich war dann der Tag gelaufen. Da ich die Nacht zuvor sehr lange im Internet gewesen bin und einige Bilder hochgeladen habe. (die aber nur für den internen Bereich sind) Sven ist mit den anderen ins Gordon gegangen. Es ist ein Brauhaus und Steakhaus in einem.
Tag 9
Da nur insgesamt 36 Teams in den Masters gemeldet wurden, wurde der geplante Turnierablauf geändert. Es ging sofort in das Doppel-Ko System. Erster Gegner war gleich der Turniergewinner von den deutschen Mannschaftsmeisterschaften in Geiselwind. Die Berliner waren vor dem Spiel sehr überzeugt das Sie weiterkommen. Die Wahren konnten sich für die Finalniederlage in Geiselwind revanchieren. Sie haben 3:0 gewonnen. Es waren ein paar spannende Begegnungen. Der spätere Turniersieger hat “die Wahren” in die Verliererrunde geschickt. Im Spiel um den Einzug ins Finale verloren Sie ganz knapp 3:2 nach einer 2:0 Führung der Spanier. Die Spanier haben dann im Finale gegen die deutsche Mannschaft “Dart Haie” verloren. Die Deutschen haben Platz 1, 3 und 4 in den vorderen Platzierungen belegt.
Jetzt wollten wir uns ausruhen, da wir abends von Lothar Rodermond zum Essen eingeladen waren. Aber auf dem Weg ins Zimmer sind wir noch am vorderen Dartbereich vorbei gelaufen. Ich habe mich dann entschieden ein kleines Turnier mit zu spielen. Es war ein Blind Draw 501/Cricket. Also es wurde ein Doppel gespielt, wo Dir der Mitspieler zugelost wurde. Im ersten Satz wurde 501 Open In/Open Out gespielt. Im zweiten Satz wurde dann ein Cricket gespielt. Beide Sätze wurde auf einem Zähler gespielt. Falls ein dritter Satz gebraucht wird, darf der Verlierer aus dem zweiten Satz sich aussuchen welches der beiden Spiele gespielt wird. Ich hatte aber Pech, mir wurde ein amerikanischer Spieler zugelost, der würde sogar in der C-Liga haue bekommen. Die ersten beiden Gegner konnte ich alleine stemmen, aber dann waren nur noch Gegner wo beide Spieler einigermaßen Darten konnten. Dies war dann zuviel des guten und wir sind dann relativ schnell rausgeflogen. Dann ab aufs Zimmer und eben frisch gemacht.
Dann ging es zum Bellagio essen. Das Buffet war der Wahnsinn. Es gab normale und sehr ausgefallene Dinge. Karsten hatte nichts besseres zu tun direkt neben mir einen kompletten Frosch zu verzehren. Die Fischplatte war so ausgeprägt, dass ich an dem Abend fast nur Fischsachen gegessen habe. Es gab Krabben, verschiedene Fischsorten, verschiedene Muscheln und so weiter. Nach dem Essen ging es dann zurück ins Hotel und ab ins Bett, zumindest für mich. Meine Mittagspause ist wegen dem Turnier ausgefallen.
Tag 10
Heute ging es mal wieder ins Outlet Center. Die restlichen Dinge wurden besorgt, die nach hinten verschoben worden sind. Es musste erst abgewartet werden, wie viel Geld über war. Kleiner Tipp: Nicht mit Sven einkaufen gehen. Der ist schlimmer wie eine Frau ;-). Nach dem Einkaufsbummel sind Sven und ich dann zum zweiten mal beim Thailänder essen gewesen. Der war günstig und gut. Nach dem Essen mal wieder pennen und Koffer gepackt, da wir am Sonntag um 7:30 zum Flughafen gebracht werden. Es war eine schöne Woche in der man viel gesehen und viele Leute kennen gelernt hat. Aber wir sind auch froh das es wieder zurück in die geliebte Heimat geht.
Tag 11
Heute ging es zum Flughafen. Elektronischer Check In. Man musste nur den Ausweis in einem Automaten stecken und ein paar Fragen am Bildschirm beantworten. Das Problem was dadurch entstand war, dass wir beide einen Sitzplatz direkt nebeneinander hatten. Und der erste Flug Richtung Houston war in einer kleinen 737. Nach ein wenig ärger mit der Stewardess, sind wir dann gestartet. Sie wollte das Sven einen zweiten Sitz bezahlt, da er die Armlehne hochgeklappt hat, und es so aussah als würde er nicht mit einem Sitz hinkommen. Eine ältere Amerikanerin wollte sich nicht neben ihn hinsetzen. Besten Dank nochmal an Colin Rice für das dolmetschen und das klären mit der Stewardess. Und einen weiteren Dank an Carlo Sessini und Jörg Aufmhof, da Sie ihre Plätze getauscht haben. Jetzt waren alle Plätze normal belegt und wir konnten nach Houston abheben. Gott sei Dank war der längere Flug über dem Teich mit einer größeren Maschine. Und die war auch nicht ganz ausgebucht. Nachdem wir in Frankfurt angekommen sind, haben wir schnell die Koffer geholt und uns einen Mietwagen besorgt. Besten Dank an Svens Mutter, die die Kosten übernommen hat. Zuhause wurden dann nur noch die Koffer ausgepackt, und sich dann auf die Couch gelegt.
Fazit:
Sehr schöne, aber anstrengende und teuere Woche. Teuer aber auch nur deshalb, da man in den Tagen auch einiges erleben wollte. Es wurde halt nicht auf jeden Dollar geschaut. Die deutschen waren ziemlich erfolgreich. Es wurden 7 Weltmeister-Titel und 7 Vize-Weltmeister-Titel in 16 Disziplinen, an die die Deutschen teilnehmen durften, geholt. Wenn wir nochmal dahin dürfen, könnte es vielleicht auch besser laufen. Es wäre nicht alles neu und man kennt den Ablauf des Turniers besser.
Vielen Dank an den DSAB, der uns die Reise ermöglicht hat. Sie war gut organisiert, und die Betreuer vor Ort haben alles mögliche für die Darter vom DSAB getan.